
Mit Versen aus Hugo von Hoffmannsthals lyrischem Drama Der Tor und der Tod noch auf den Lippen, stand Fallada 1911 einem Freund gegenüber: Pistole in der Hand, fest entschlossen, zu sterben. Fallada überlebt, obwohl er sich noch zweimal selbst in die Brust schießt, doch seine Dämonen bleiben.
Das ganzes Leben dieses Mannes, der sein Pseudonym einem grimmschen Märchen entlehnte, war von verschiedenen Arten der Sucht geprägt. Alkohol, Morphium und das Schreiben, das er sich selbst im Gefängnis, in dem er mehrmals in seinem Leben einsaß, nicht nehmen ließ.
Der Autor von Wolf unter Wölfen und Jeder stirbt für sich allein verzichtet zu Beginn des Krieges noch auf politische Stellungnahme, doch noch vor dessen Ende beginnt er, seine kritischen Gedanken zu äußern:
"Ich verscheuche jeden Gedanken an das, was aus mir wird, wenn jemand diese Zeilen liest. Ich ahne das nahe Ende des Krieges und vorher will ich niedergeschrieben haben, was ich erlebte. Nachher werdens Hunderte tun."
In dieser erste Folge aus unserer Reihe "Schriftsteller im Dritten Reich" beleuchten wir das zwiespältige Leben des Rudolf Ditzen, alias Hans Fallada.
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