
„Wer fragt beim Anblick der Pyramiden nach den Tränen, die sie gekostet haben?"
sinnierte Wolfgang Joop anlässlich des Todes von Leni Riefenstahl,
„Ihre Sehnsucht nach Schönheit und Kraft entspricht einem humanistischen Gedanken. Aber sie war unbußfertig, wollte sich nicht erinnern. Das macht sie in den Augen vieler Menschen zur Sünderin. Auch vor dem höchsten Gericht wird Leni Riefenstahl stolz und vielleicht hochmütig stehen. Über hundet Jahre haben ihr die Götter geschenkt. Sie waren überaus gnädig, begnadet und ungnädig war sie. Jemand wie sie wird nicht wieder kommen."
Von der Tänzerin über die Schauspielerin zur Filmemacherin - Leni Riefenstahl war im Dritten Reich der „Inbegriff künstlerischen Handlangertums" (Wilfried Wiegand). Ihre Propagandafilme sind bis heute bekannt und umstritten. Worüber aber kaum geredet wird, sind die Opfer, die sie im Namen der Kunst mutwillig in Kauf nahm. Eine Frau, die genau wusste, wen sie zum Freund wollte; eine Opportunistin, die fast immer bekam, was sie wollte. In unserem Portrait beleuchten wir die verschiedenen Gesichter der Leni Riefenstahl.
Verwendete Quellen:
Rother, Rainer: Leni Riefenstahl. Die Verführung des Talents. Berlin: Henschel Verlag 2000.
Wiegand, Wilfried: Die Traumtänzerin. Vor allem mangelte es ihr an Distanz zu sich selbst: Zum Tod der Filmregisseurin Leni Riefenstahl. FAZ. 10. September 2003/ Nr. 210, Seite 37.
Eine Meisterin aus Deutschland. Begnadet und ungnädig, verehrt und verachtet: Zum Tod von Leni Riefenstahl. Der Tagesspiegel. 10. September 2003/ Nr. 18 236, Seite 23.
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