Stalingrad Podcast
Christoph Fromm, Autor des Historienromans ”Stalingrad - Die Einsamkeit vor dem Sterben” spricht in diesem wöchentlichen Podcast über Themen rund um das Dritte Reich: Idealismus, Fanatismus und bedeutende Persönlichkeiten des Dritten Reiches, sowie die schrecklichen Folgen des Krieges, die teils bis heute spürbar sind. Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns gerne auf Instagram (@primero_verlag) oder per Mail an primero@primeroverlag.de. Helft uns, den Podcast weiterhin für euch zu produzieren! https://www.paypal.com/donate?hosted_button_id=XFVPLBVWM4FTE Falls auf eurer Lieblingsplattform die ersten Stalingrad Podcast Folgen nicht mehr verfügbar sind, hört sie auf PodBean, völlig kostenlos und ohne Anmeldung: https://stalingradpodcast.podbean.com/page/14/
Episodes

2 hours ago
2 hours ago
Im Sommer 1942 tobt der Krieg in Nordafrika mit unverminderter Härte. Der erbitterte Kampf um das strategische Tor zum Nahen Osten und den Zugang zu den lebenswichtigen Ölfeldern erreicht seinen kritischen Höhepunkt. Unter der Führung von General Erwin Rommel gelingt es den Achsenmächten wiederholt, sich aus scheinbar aussichtslosen Lagen zu befreien und bedeutende Geländegewinne zu verzeichnen. Doch trotz dieser Erfolge erstarrt die Front zunehmend in einem zermürbenden Stellungskrieg zwischen deutschen und italienischen Einheiten auf der einen sowie den alliierten Streitkräften auf der anderen Seite.
Die Entscheidung über das Schicksal dieses Kriegsschauplatzes fällt in der sengenden Hitze der Wüste, nahe El Alamein – etwa 100 Kilometer westlich von Alexandria. Hier wird sich das Kriegsglück wenden. Die Schlachten von El Alamein markieren nicht nur einen Wendepunkt im Afrika-Feldzug, sondern auch einen historischen Einschnitt, der den weiteren Verlauf des Zweiten Weltkriegs maßgeblich prägen wird.

Friday Apr 18, 2025
Folge 260: Die Arbeit der Trümmerfrauen - neue Städte aus Schutt und Asche
Friday Apr 18, 2025
Friday Apr 18, 2025
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 lagen zahlreiche deutsche Städte in Trümmern, und Schätzungen zufolge war bis zu 50% der urbanen Bausubstanz zerstört. In dieser schwierigen Zeit traten die sogenannten "Trümmerfrauen" hervor – Frauen, die in entscheidender Weise am Wiederaufbau der Städte mitwirkten.
Da viele Männer als Soldaten im Einsatz waren oder gefallen waren, übernahmen die Frauen weitgehend die Verantwortung für die Wiederherstellung des zerstörten Landes. Die Trümmerfrauen symbolisierten somit nicht nur den Wiederbeginn, sondern auch die Widerstandskraft der Gesellschaft in einer Phase des tiefgreifenden Wandels.
Ihr Engagement war nicht nur physisch äußerst herausfordernd, sondern besaß auch eine immense psychologische Bedeutung. Sie vermittelten Hoffnung, Normalität und Zuversicht in einer Welt, die von Zerstörung und Verzweiflung gezeichnet war.

Friday Apr 11, 2025
Friday Apr 11, 2025
Der jugoslawische Widerstand im Zweiten Weltkrieg zählt zu den eindrucksvollsten Kapiteln des antifaschistischen Kampfes. Trotz der grausamen Besatzung durch Nazideutschland und Italien formierten sich mutige Guerillagruppen, allen voran die Volksbefreiungsarmee, die mit Entschlossenheit und strategischem Geschick dem übermächtigen Feind entgegentraten.
Ihr Einsatz vereinte Menschen unterschiedlichster Herkunft und schenkte dem jugoslawischen Volk neue Hoffnung auf Freiheit und Selbstbestimmung – getragen von außergewöhnlichem Mut, Solidarität und Opferbereitschaft.

Friday Apr 04, 2025
Friday Apr 04, 2025
Die Rolle der Polizeibataillone im Zweiten Weltkrieg stellt ein finsteres und lange Zeit marginalisiertes Kapitel der deutschen Geschichte dar. Ursprünglich mit Aufgaben der inneren Sicherheit und der Aufrechterhaltung öffentlicher Ordnung betraut, verwandelten sich diese Einheiten im nationalsozialistischen Herrschaftsgefüge zu willfährigen Werkzeugen eines gnadenlosen Unterdrückungs- und Vernichtungsapparats.
Insbesondere während der deutschen Besatzung Osteuropas rückten sie in den Mittelpunkt der nationalsozialistischen Gewaltpolitik: Sie wurden zu zentralen Akteuren bei Massendeportationen, Vertreibungen und systematischen Morden an der Zivilbevölkerung – mit besonderer Brutalität gegenüber der jüdischen Bevölkerung. Ihre Funktion reichte dabei von der militärischen Sicherung eroberter Gebiete bis hin zur aktiven Mitwirkung am Holocaust, etwa durch Massenerschießungen oder die Unterstützung der Mordmaschinerie in den Vernichtungslagern.
Der US-amerikanische Politikwissenschaftler Daniel J. Goldhagen widmete sich in seinem viel beachteten Werk Hitlers willige Vollstrecker: Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust (1996) ausführlich der Geschichte dieser Bataillone. Er stellt darin die provokante Frage, wie sich scheinbar gewöhnliche Männer in kürzester Zeit in skrupellose Täter eines industriell organisierten Völkermords verwandeln konnten – und warum sie dies aus eigenem Antrieb taten.
Anhand des besonders berüchtigten Hamburger Polizeibataillons 101 wollen wir im Folgenden die Entwicklung, Struktur und Verstrickung der Ordnungspolizei während des Zweiten Weltkriegs eingehender untersuchen.

Friday Mar 28, 2025
Friday Mar 28, 2025
Als Italien im September 1943 aus dem Bündnis mit Nazi-Deutschland ausscherte und einen Waffenstillstand mit den Alliierten schloss, begann für das Land eine der dunkelsten Phasen seiner Geschichte. Deutsche Truppen marschierten ein, errichteten eine brutale Besatzungsherrschaft und setzten das faschistische Regime unter Mussolini in der sogenannten „Republik von Salò“ wieder ein.
Während SS und Wehrmacht mit eiserner Härte gegen Partisanen, Juden und Zivilisten vorgingen, formierte sich im ganzen Land erbitterter Widerstand. Italien wurde zum Schlachtfeld zwischen Besatzern, Kollaborateuren und Widerstandskämpfern – eine Zeit voller Angst, Verrat, aber auch unerschütterlichen Mutes.

Friday Mar 21, 2025
Folge 256: Die Gründung der Vereinten Nationen - zwischen Ideal und Realität
Friday Mar 21, 2025
Friday Mar 21, 2025
Die Gründung der Vereinten Nationen (UN) war eine direkte Reaktion auf die Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Die Aggression der Achsenmächte und Gräueltaten wie der Holocaust zeigten, dass eine neue internationale Ordnung nötig war, um künftige Konflikte zu verhindern.
Schon während des Krieges entwickelten die Alliierten – darunter die USA, die Sowjetunion und Großbritannien – Pläne für eine Weltorganisation, da der Völkerbund gescheitert war. Meilensteine auf diesem Weg waren die Atlantik-Charta von 1941 und die „Erklärung der Vereinten Nationen“ von 1942, in der sich 26 Staaten zur Gründung einer Friedensorganisation verpflichteten.
Auf den Konferenzen von Dumbarton Oaks (1944) und Jalta (1945) wurden die Grundlagen gelegt. Schließlich verabschiedeten Vertreter von 50 Staaten zwischen April und Juni 1945 in San Francisco die UN-Charta. Mit der Kapitulation Japans trat sie am 24. Oktober 1945 in Kraft – der offizielle Geburtstag der Vereinten Nationen.

Friday Mar 14, 2025
Friday Mar 14, 2025
Während des Zweiten Weltkriegs kollaborierten zahlreiche von Deutschland besetzte Länder mit den Nazis. Oft entstanden Regierungen, die unter direkter oder indirekter Kontrolle des NS-Regimes standen. Ein bekanntes Beispiel ist das Vichy-Regime in Frankreich, das ab 1940 eng mit den Nazis kooperierte, insbesondere bei der Judenverfolgung und deren Deportation.
Kollaboration zeigte sich auch in militärischer Unterstützung: Die Vichy-Regierung stellte Truppen, während Freiwillige aus Ländern wie Frankreich, Kroatien oder der Ukraine in der Waffen-SS dienten. Wirtschaftlich profitierten viele Unternehmen von der Besatzung, indem sie Arbeitskräfte und Ressourcen für die Kriegsproduktion bereitstellten – etwa französische Fabriken, die für Deutschland rüsteten.
Besonders grausam war die Mithilfe bei der Verfolgung von Juden. In Belgien, den Niederlanden und Frankreich identifizierten Kollaborateure jüdische Bürger und organisierten ihre Deportation. Auch lokale Polizeikräfte beteiligten sich an diesen Verbrechen.
Zudem verbreiteten Kollaborateure NS-Propaganda, stärkten antisemitische und antikommunistische Strömungen und halfen, Widerstand zu unterdrücken. Die Motive reichten von ideologischer Überzeugung bis zu Opportunismus oder Angst vor Repressalien.
Nach Kriegsende wurden viele Kollaborateure strafrechtlich verfolgt, jedoch variierten die Urteile und ihre Konsequenzen je nach Land erheblich.

Friday Mar 07, 2025
Friday Mar 07, 2025
Vor 90 Jahren wurden die berüchtigten „Nürnberger Gesetze“ erlassen – ein entscheidendes Instrument der nationalsozialistischen Rassenideologie und eine fatale Wegmarke auf dem Weg zum Holocaust. Diese am 15. September 1935 auf dem Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg verkündeten Gesetze schufen erstmals eine rechtlich bindende Definition dessen, wer als „Jude“ galt, und besiegelten damit deren systematische Ausgrenzung aus der deutschen Gesellschaft.
Sie beschränkten die Rechte der jüdischen Bevölkerung drastisch, untersagten Ehen und intime Beziehungen zwischen Juden und „Ariern“ und entzogen ihnen weitgehend die Möglichkeit, am öffentlichen Leben teilzuhaben. Doch diese Gesetze waren weit mehr als nur Ausdruck der NS-Ideologie: Sie dienten als juristische Grundlage für die fortschreitende Entrechtung, Verfolgung und letztlich die industrielle Vernichtung jüdischer Menschen.
Mit den Nürnberger Gesetzen wurde der staatlich legitimierte Antisemitismus in Gesetzesform gegossen – ein entscheidender Schritt hin zur Radikalisierung der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik, die in den brutalen und tragischen Massenmorden der Shoah gipfelte.

Saturday Mar 01, 2025
Saturday Mar 01, 2025
Liebe Zuhörer*innen, hier nochmal die aktualisierte Folge - in der vorigen Fassung waren einige Tonspuren auf stumm geschaltet, worauf uns netterweise ein aufmerksamer Hörer hingewiesen hat. Wir entschuldigen uns für den Fehler und wünschen viel Spaß bei der Folge!
Inhaltliche Zusammenfassung: Die Nibelungensage gilt nicht umsonst als deutsches Kulturgut, stellt sie doch eines der wichtigsten Beispiele der mittelalterlichen Heldenepik dar. Doch sie wurde über die Jahrhunderte hinweg auch vielfach bearbeitet und zu ideologischen Zwecken verzerrt – unser Bild des Mythos heutzutage ist besonders geprägt durch die Opern Richard Wagners und die Instrumentalisierung des Stoffes durch den Nationalsozialismus.
In dieser Folge begeben wir uns auf die Spuren der Nibelungen, von ihren Anfängen bis hin zu ihrer Instrumentalisierung als identitätsstiftende Gründungslegende eines vermeintlich kulturell erhabenen Deutschtums.
Wir wollen uns anschauen, wie der Mythos aus der Völkerwanderungszeit sich in den falschen Händen zu einem Instrument von Ausgrenzung und Unterdrückung entwickeln konnte. Dabei werden wir kritisch hinterfragen, was wir aus der Geschichte lernen können und wie sich die Nibelungensage vielleicht doch mit Blick auf das Weltbild und Nationalverständnis der Gegenwart kritisch adaptieren lässt.

Friday Feb 21, 2025
Friday Feb 21, 2025
Michael Johann Kramer, ein gebürtiger Kirchberger aus Schwaben, durchlebte das Inferno der russischen Kriegsgefangenschaft und überstand, was nur wenigen vergönnt war. Als Stabsfunker der 6. Armee nahm er am Russlandfeldzug teil und geriet nach der verheerenden Niederlage von Stalingrad in sowjetische Gefangenschaft. Von den 91.000 deutschen Soldaten, die in die Lager deportiert wurden, kehrten am Ende nur 6.000 zurück – Kramer war einer von ihnen.
Sein 2003 veröffentlichtes Werk Der lange Weg von der Wolga bis zur Donau: Ein Überlebender der 6. Armee berichtet zählt zu den eindringlichsten Zeitzeugenberichten über die letzten Tage der Wehrmacht vor der Kapitulation am 2. Februar 1943. In schonungsloser Offenheit schildert Kramer die unvorstellbaren Entbehrungen und das allgegenwärtige Sterben in der Gefangenschaft, aber auch seinen waghalsigen Fluchtversuch – ein bewegendes Zeugnis menschlicher Leidensfähigkeit und Überlebenskraft.