Stalingrad Podcast
Christoph Fromm, Autor des Historienromans ”Stalingrad - Die Einsamkeit vor dem Sterben” spricht in diesem wöchentlichen Podcast über Themen rund um das Dritte Reich: Idealismus, Fanatismus und bedeutende Persönlichkeiten des Dritten Reiches, sowie die schrecklichen Folgen des Krieges, die teils bis heute spürbar sind. Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns gerne auf Instagram (@primero_verlag) oder per Mail an primero@primeroverlag.de. Helft uns, den Podcast weiterhin für euch zu produzieren! https://www.paypal.com/donate?hosted_button_id=XFVPLBVWM4FTE Falls auf eurer Lieblingsplattform die ersten Stalingrad Podcast Folgen nicht mehr verfügbar sind, hört sie auf PodBean, völlig kostenlos und ohne Anmeldung: https://stalingradpodcast.podbean.com/page/14/
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3 hours ago
3 hours ago
Bitte entschuldigt die Audioqualität dieser und der letzten Folge. Unser Mikrofon hatte Probleme. Ab nächster Woche ist dann alles beim Alten!
Joseph Goebbels – Propagandaminister des NS-Regimes, fanatischer Antisemit und zentraler Architekt der nationalsozialistischen Medienmaschinerie. Historiker Joachim C. Fest nennt ihn „das Gehirn der Manipulation der Seelen“ – ein Hinweis auf Goebbels' gefährliche rhetorische Begabung und seine Rolle als Brandstifter in Wort und Schrift.
Weniger bekannt ist sein Versuch, sich als Schriftsteller zu profilieren. In den 1920er-Jahren verfasste Goebbels den Roman Michael. Ein deutsches Schicksal in Tagebuchblättern, ein pathetisch überhöhter, autobiografisch geprägter Text, der zwischen Selbstmitleid, Größenwahn und ideologischer Selbstverklärung schwankt. Der Roman, 1929 veröffentlicht, fand kaum Leser außerhalb nationalsozialistischer Kreise und blieb literarisch unbedeutend.
Goebbels inszenierte sich als missverstandener Künstler, scheiterte aber letztlich an eigenen Ansprüchen und mangelnder Begabung. Wie Hitler, der als Maler abgelehnt wurde, fand auch er den Weg aus der künstlerischen Außenseiterrolle in die politische Radikalisierung – mit tödlichen Konsequenzen.
Michael blieb sein einziger literarischer Versuch. Der Text ist weniger ein Werk der Literatur als ein frühes ideologisches Zeugnis – und ein Einblick in das Denken eines Mannes, der Worte zur Waffe machte.

Friday Jun 13, 2025
Friday Jun 13, 2025
Bitte entschuldigt die schlechte Audioqualität, unser Mikrofon hat einen Aussetzer gehabt, den wir nicht rechtzeitig bemerkt haben. Leider ist so etwas nachträglich nur sehr schwer zu verbessern, sodass diese und auch die nächste Folge in schlechterer Qualität zu hören sein werden... Wir entschuldigen uns dafür von Herzen, ab Folge 270 ist dann wieder alles normal!
In den letzten Apriltagen des Jahres 1945 steht Berlin vor dem vollständigen Zusammenbruch. Die Rote Armee rückt aus allen Richtungen vor, das „Dritte Reich“ existiert nur noch auf dem Papier. Während über der Erde Kämpfe toben und die Stadt in Trümmern liegt, hat sich Adolf Hitler mit seinem engsten Umfeld in den sogenannten „Führerbunker“ unter der Reichskanzlei zurückgezogen – isoliert vom Krieg, vom Volk und von der Realität.
Dort, in den engen Räumen unterhalb der zerstörten Hauptstadt, wird der Krieg weitergedacht, obwohl jede Aussicht auf Einfluss längst verloren ist. Es werden Befehle erteilt, Parolen ausgegeben und Verantwortlichkeiten verschoben – obwohl das politische und militärische System bereits kollabiert ist.
Am Ende steht der Suizid: Hitler nimmt sich das Leben, ebenso wie Teile seiner Gefolgschaft, die keinen Ausweg mehr sehen oder bis zuletzt an das System gebunden bleiben wollen.
Doch was geschah in diesen letzten Tagen tatsächlich? Wer war bei Hitler, als sich das Regime seinem Ende näherte? Welche Entscheidungen wurden noch getroffen – und welche Rolle spielten die Verbliebenen im Bunker?
Diese Folge widmet sich den letzten Stunden der nationalsozialistischen Herrschaft – einem Schlusspunkt, der nicht nur das Ende des Krieges in Europa markierte, sondern auch den Beginn der Auseinandersetzung mit einer beispiellosen Diktatur.

Saturday Jun 07, 2025
Folge 267: Léon Degrelle – Der Aufstieg des Rexisten zu „Hitlers Sohn“
Saturday Jun 07, 2025
Saturday Jun 07, 2025
Das nationalsozialistische Regime war geprägt von politischen Aufsteigern – eine soziale Dynamik, die sich auch jenseits Deutschlands beobachten ließ. In Belgien steht Léon Degrelle exemplarisch für diesen Typus: Vom katholischen Publizisten und Jugendführer entwickelte er sich zum überzeugten Nationalsozialisten und aktiven Kollaborateur.
Als Gründer der rexistischen Bewegung trat er zunächst als Reformer auf. Doch mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion radikalisierte sich sein Kurs. Mit der Gründung der Wallonischen Legion und dem Beitritt zur Waffen-SS wurde Degrelle zum Symbol ideologisch motivierter Kollaboration. Hitler ehrte ihn angeblich als seinen „idealen Sohn“.
Seine enge Verbindung zur NS-Führung, sein Einsatz an der Ostfront und seine medienwirksame Selbststilisierung machten ihn zu einer der bekanntesten Figuren der faschistischen Zusammenarbeit in Europa.
Doch sein Lebensweg wirft grundlegende Fragen auf: Welche Kräfte führten zur Radikalisierung eines katholischen Intellektuellen? Und warum konnte ein nationalsozialistischer Kriegsverbrecher nach 1945 unbehelligt im Exil weiterwirken – als Unternehmer, Publizist und Apologet des Dritten Reiches?

Friday May 30, 2025
Folge 266: Hirohito - der Friedenskaiser und der Krieg
Friday May 30, 2025
Friday May 30, 2025
Kaiser Hirohito, posthum als Shōwa-Tennō – „Kaiser des erleuchteten Friedens“ – verewigt, war eine der schillerndsten und zugleich rätselhaftesten Gestalten Asiens im 20. Jahrhundert. Sein Leben und seine Herrschaft spiegeln Japans dramatischen Wandel wider: vom stolzen Militärreich zum modernen, friedliebenden Staat. Über mehr als sechs Jahrzehnte, von 1926 bis 1989, stand er im Zentrum epochaler Umwälzungen, die Politik, Gesellschaft und Moral seines Landes tief erschütterten.
Als junger Thronfolger trat er früh ins Rampenlicht, zunächst als Symbol eines aggressiven Imperialismus, später als Fels in der Brandung eines demokratisch erneuerten Japans. Doch die Frage, die bis heute wie ein Schatten über seinem Erbe liegt, bleibt ungelöst: War Hirohito nur ein machtloser Kaiser ohne echten Einfluss – oder ein heimlicher Architekt der Kriegshandlungen? War er der Friedenskaiser, der den Frieden herbeiführte, oder der „Hitler Asiens“, dessen Rolle dunkler nicht sein könnte?

Friday May 23, 2025
Friday May 23, 2025
Die Kultur im Nationalsozialismus war weit mehr als bloßer Ausdruck ästhetischer oder intellektueller Betätigung – sie diente als machtvolles politisches Werkzeug. Das NS-Regime nutzte kulturelle Mittel systematisch, um die Gesellschaft zu beeinflussen, seine Ideologie zu verbreiten und eine umfassende Kontrolle über das öffentliche wie private Leben zu etablieren.
Ob Film, bildende Kunst, Rundfunk oder Presse – sämtliche kulturellen Ausdrucksformen wurden gleichgeschaltet, zensiert und ideologisch überformt. Ziel der nationalsozialistischen Kulturpolitik war es, ein geschlossenes, völkisch geprägtes Weltbild zu etablieren, das keinerlei Raum für individuelle Perspektiven, kritische Auseinandersetzung oder künstlerische Autonomie ließ. Statt Vielfalt und Offenheit dominierten normierte Vorstellungen von Ordnung, Reinheit und Gehorsam, die in allen Medienformen propagandistisch inszeniert wurden.

Friday May 16, 2025
Folge 264: Schule im Nationalsozialismus - Erziehung im Dienst des Regimes
Friday May 16, 2025
Friday May 16, 2025
In der heutigen Podcastfolge widmen wir uns der Rolle des Schulsystems im Nationalsozialismus - Werkzeug der Indoktrination, Manipulation und Formung.
Der schleichende Übergang von der Ersetzung der Schulfächer bis hin zur völligen Übernahme des Schulsystems soll in der dieswöchigen Podcastfolge näher beleuchtet werden.

Saturday May 10, 2025
Folge 263: Ernst Cassirer - Denker der Kultur in Zeiten der Unkultur
Saturday May 10, 2025
Saturday May 10, 2025
Ernst Cassirer zählt zu den bedeutendsten Philosophen und Kulturtheoretikern des 20. Jahrhunderts. Als Mitbegründer der Kulturphilosophie entwickelte er – geprägt vom Neukantianismus der Marburger Schule – eine eigenständige, anthropologisch fundierte Theorie, die er in seinem Hauptwerk Die Philosophie der symbolischen Formen entfaltet. Anstelle des klassischen Bildes vom animal rationale beschreibt Cassirer den Menschen als animal symbolicum – ein Wesen, das sich und die Welt über symbolische Ausdrucksformen wie Sprache, Kunst, Wissenschaft, Mythos und Religion erschließt.
1933, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, legte Cassirer sein Amt als Rektor der Universität Hamburg nieder und emigrierte zunächst nach Oxford, dann nach Göteborg und schließlich 1941 in die USA, wo er an der Yale und später an der Columbia University lehrte. Geprägt durch die Erfahrungen zweier Weltkriege und der faschistischen Bedrohung Europas wandte er sich in seinem Spätwerk verstärkt politischen Fragen zu. Mit den Mitteln seiner Symboltheorie analysierte er die ideologische Struktur des Nationalsozialismus und erkannte im Rückgriff auf mythisches Denken eine zentrale Triebkraft faschistischer Herrschaft. Cassirers Denken zeigt exemplarisch, wie philosophische Reflexion durch persönliche Zeitzeugenschaft an Tiefenschärfe gewinnt.

Friday May 02, 2025
Friday May 02, 2025
Im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs, als die militärische Niederlage Deutschlands immer deutlicher absehbar wurde, veränderte sich das System der Konzentrationslager grundlegend. Über 700.000 Gefangene waren zu diesem Zeitpunkt in den Lagern des Dritten Reichs inhaftiert. Mit dem Vormarsch der Alliierten begann die SS, die Lager hastig zu räumen, um eine Befreiung der Häftlinge zu verhindern. In oftmals chaotischen Evakuierungen wurden die Insassen – schwer geschwächt, unterkühlt und völlig entkräftet – in Viehwagen abtransportiert oder zu Fuß von Lager zu Lager getrieben.
Bei den sogenannten „Todesmärschen“ zwang man Tausende Häftlinge, unter extremen Bedingungen kilometerweit zu marschieren – durch Schnee, Regen und eisige Temperaturen. Wer zurückblieb oder zusammenbrach, wurde meist sofort erschossen. Diese Evakuierungen, die häufig durch bewohnte Gebiete führten, forderten zahlreiche Todesopfer und zeugen von der rücksichtslosen Gewalt der Bewacher. Die Todesmärsche markieren eine der letzten und grausamsten Etappen der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik.

Friday Apr 25, 2025
Folge 261: Die Schlacht von El Alamein - Wendepunkt in der Wüste Nordafrikas
Friday Apr 25, 2025
Friday Apr 25, 2025
Im Sommer 1942 tobt der Krieg in Nordafrika mit unverminderter Härte. Der erbitterte Kampf um das strategische Tor zum Nahen Osten und den Zugang zu den lebenswichtigen Ölfeldern erreicht seinen kritischen Höhepunkt. Unter der Führung von General Erwin Rommel gelingt es den Achsenmächten wiederholt, sich aus scheinbar aussichtslosen Lagen zu befreien und bedeutende Geländegewinne zu verzeichnen. Doch trotz dieser Erfolge erstarrt die Front zunehmend in einem zermürbenden Stellungskrieg zwischen deutschen und italienischen Einheiten auf der einen sowie den alliierten Streitkräften auf der anderen Seite.
Die Entscheidung über das Schicksal dieses Kriegsschauplatzes fällt in der sengenden Hitze der Wüste, nahe El Alamein – etwa 100 Kilometer westlich von Alexandria. Hier wird sich das Kriegsglück wenden. Die Schlachten von El Alamein markieren nicht nur einen Wendepunkt im Afrika-Feldzug, sondern auch einen historischen Einschnitt, der den weiteren Verlauf des Zweiten Weltkriegs maßgeblich prägen wird.

Friday Apr 18, 2025
Folge 260: Die Arbeit der Trümmerfrauen - neue Städte aus Schutt und Asche
Friday Apr 18, 2025
Friday Apr 18, 2025
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 lagen zahlreiche deutsche Städte in Trümmern, und Schätzungen zufolge war bis zu 50% der urbanen Bausubstanz zerstört. In dieser schwierigen Zeit traten die sogenannten "Trümmerfrauen" hervor – Frauen, die in entscheidender Weise am Wiederaufbau der Städte mitwirkten.
Da viele Männer als Soldaten im Einsatz waren oder gefallen waren, übernahmen die Frauen weitgehend die Verantwortung für die Wiederherstellung des zerstörten Landes. Die Trümmerfrauen symbolisierten somit nicht nur den Wiederbeginn, sondern auch die Widerstandskraft der Gesellschaft in einer Phase des tiefgreifenden Wandels.
Ihr Engagement war nicht nur physisch äußerst herausfordernd, sondern besaß auch eine immense psychologische Bedeutung. Sie vermittelten Hoffnung, Normalität und Zuversicht in einer Welt, die von Zerstörung und Verzweiflung gezeichnet war.